Kantonsparlament Treffen mit Kantonsrätinnen und Kantonsräten aus allen Fraktionen
Medienmitteilung vom 28. Januar 2022
14 Kantonsrätinnen und -räte aus allen Fraktionen folgten am Montag, 24. Januar, der Einladung des IRT. Eingeladen hatten die Spitzen der drei anerkannten christlichen Kirchen, der beiden anerkannten jüdischen Gemeinden, der orthodoxen Kirchen, des Verbands islamischer Organisationen im Kanton Zürich sowie der Hindu-Gemeinschaft. Das Treffen fand im Saal der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich statt.
Seitens des IRT ist es ein zentrales Anliegen, dass auch neue Religionsgemeinschaften die Möglichkeit erhalten, in öffentlichen Institutionen wie Spitälern, Gefängnissen oder Schulen präsent zu sein, um ihre Gläubigen zu betreuen. Die Arbeit des Vereins «Qualitätssicherung der Muslimischen Seelsorge in öffentlichen Institutionen» (QuaMS), der von Kanton und den grossen Landeskirchen unterstützt wird, weist hier in die Zukunft. Für die anerkannten Kirchen ist es selbstverständlich, dass sie als Empfängerinnen von staatlichen Beiträgen in diesem Prozess eine besondere Verantwortung tragen:
«Es ist für mich besonders wichtig und auch zukunftsweisend, wenn wir als Religionsgemeinschaften zusammen auf einen Weg gehen», betonte die Präsidentin des Synodalrats der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Franziska Driessen-Reding, die aktuell den Vorsitz des IRT innehat.
Doch auch die Erfolgsgeschichte von QuaMS darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Projekte dieser Art immer vor grossen Problemen stehen. Auch für QuaMS ist die längerfristige Finanzierung nicht gesichert, wie die reformierte Pfarrerin und Kirchenrätin Esther Straub anmahnte.
«Letztlich stellt sich die Frage, in welcher Form der Staat auch die neuen Religionsgemeinschaften anerkennen und integrieren kann», betonte Mitte-Kantonsrat Lorenz Schmid. Das bis dahin noch ein weiter Weg liegt, ist allen Beteiligten bewusst. Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Politik stellten aber auch klar, dass dieser Weg eingeschlagen werden muss und dass die Strukturen entsprechend der neuen Religionsverhältnisse einer multireligiösen Gesellschaft weiterentwickelt werden müssen. Denn während jener Anteil der Bevölkerung, der Mitglied einer der anerkannten grossen Kirchen ist, stetig sinkt, wachsen neue religiöse Gemeinschaften. «Unsere Gottesdienste sind voll, unsere Gemeinden wachsen», stellte denn auch der orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou fest. Gleiches gilt auch für viele muslimische Gemeinschaften.
Der Interreligiöse Runde Tisch wird sich deshalb auch künftig dafür einsetzen, dass gemeinsam zukunftsfähige Lösungen gefunden werden.